Wanderung Caldera de Taburiente
Los Brecitos – Caldera de Taburiente
Die große Wanderung durch die Caldera darf nicht unterschätzt werden. Speziell der letzte Part, der durch das Bachbett des Barranco de las Angustias führt, hat es in sich und kann bei hereinbrechendem Regen lebensgefährlich werden. Deshalb ist der Barranco nach besonders schweren Regenfällen einige Zeit lang gesperrt. Wagt man die Wanderung, wird man dafür mit spektakulären Ausblicken auf eine der schönsten Landschaften der ganzen Insel belohnt. Bereits zu Beginn der Tour finden sich tolle Aussichtspunkte. Später passiert man außergewöhnliche Gesteinsformationen und durchquert Wasserläufe, die ein erstaunliches Farbspiel aufweisen. Trockene Füße darf man dabei allerdings nicht erwarten.
Ausgangspunkt: Die Wanderung beginnt am Mirador de los Brecitos. Man fährt von Los Llanos zum Parkplatz im Barranco de las Angustias und von dort mit dem Taxi-Shuttle-Service (etwa 15 Euro pro Person) weiter. Die Fahrt mit dem eigenen Auto ist untersagt.
Endpunkt: Parkplatz im Barranco de las Angustias
Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll
Dauer: ca. 6 – 7 ½ Std Gehzeit ohne Variationen (rund 13 km); einfacher Weg
Höhenunterschiede: ca. 1.300 m Abstieg, ca. 510 m Aufstieg (ohne Variationen)
ETAPPEN
1. Mirador de los Brecitos – Playa de Taburiente: ca. 2 – 2,5 Std (rund 5,3 km)
Variation 1a: Abstecher zu den Petroglyphen: + ca. ½ Std (ca. 0,8 km)
Variation 1b: Playa de Taburiente – Cascada de la Fondada: + 1 ½ Std (ca. 1,5 km)
Variation 1c: mit Exkurs zu Hoyo Verde: + ca. 2 ½ Std (ca. 2,7 km)
2. Zona de Acampada – Barranco de las Angustias: 4 – 5 Std (rund 8 km)
Variation 2: bei Dos Aguas Abstecher zur Cascada de Colores: + ¾ Std
VERKÜRZTE VARIANTEN
1. Nur zur Playa de Taburiente
Wer an der Playa umkehrt, kann wieder zu Los Brecitos zurückkehren. Dies sollte allerdings vorab mit dem Taxi Shuttle abgesprochen werden.
2. Start vom Parkplatz Barranco de las Angustias
Vom Parkplatz besteht die Möglichkeit, durch die Schlucht zu Dos Aguas oder bis zur Cascada de Colores hinaufzuwandern.
HINWEIS: Trittsicherheit und gute Kondition sind notwendig. Keine Einkehrmöglichkeiten am Weg, Sonnenschutz ist wichtig.
Wanderkarte
ROUTENBESCHREIBUNG:
Vom Mirador de los Brecitos führen gelb-weiße Markierungen zur Zona Acampada, dem Campingplatz. Der Weg ist gut ausgeschildert. Zu Beginn wandert man durch einen lichten Kiefernwald und durchquert dabei, stetig auf- und absteigend, verschiedene Schluchten. Auch kleine Wasserläufe werden passiert und einige Brücken aus Holz überquert. Unterwegs stößt man immer wieder auf schöne Aussichtspunkte wie etwa den Mirador del Lomo de Tagasaste, mit einem herrlichen Blick auf den Roque Idafe, der in seiner Form an einen hochragenden Finger erinnert.
Auch den im Hintergrund befindlichen Pico Bejenado kann man von hieraus sehen. Bald darauf erreicht man die Quelle Fuente de la Mula, anschließend den Barranco del Risco Liso. Dieser ist nur bei Regen Wasser führend, doch verläuft hier das ganze Jahr über ein unterirdischer Strom.
Zur Petroglyphen-Fundstätte
Dieser Umweg empfiehlt sich bei guter Kondition und einem frühzeitigen Beginn der Wanderung. Ca. 50 Meter nach dem Barranco del Risco Liso erreicht man eine Abzweigung. Diese führt an alten Steinmauerresten sowie Kanarischen Kiefern vorbei zu einer Petroglyphen-Fundstätte. Hier gibt es zwei umzäunte, gelbe Felsen, die mit Felsritzzeichnungen und tiefen Kanälen und Rillen versehen sind.
Wieder zurück auf der Hauptroute passiert man den Barranco de Bombas de Agua. Nach ihm führt der Weg in einer weiten Linkskurve unter der Casas de Taburiente hin zur Playa de Taburiente. Hier bietet es sich an, eine erste Rast einzulegen. Der Gebirgsbach lädt ein, sich kurz zu erfrischen. Zudem hat man hier eine grandiose Aussicht auf die Steilwände der Caldera sowie den etwas weiter im Norden gelegenen Roque Huso.
Aufstieg zum Mirador de la Fondada
Dieser steile Aufstieg sollte nur bei guter Kondition in Angriff genommen werden! Bevor die Playa de Taburiente erreicht wird, gabelt sich der Weg. Linker Hand beginnt ein kurzer, allerdings auch sehr steiler Aufstieg hinauf zum Wasserfall Cascada de la Fondada. Man stößt auf eine weitere Weggablung. Hier folgt man links dem Schild Richtung Hoyo Verde. In engen Kurven führt der Weg nun entlang des Hangs des Roque Huso. Auf diesem Teil des Weges können die umliegenden Berggipfel der Caldera de Taburiente besonders gut bestaunt werden. Immer weiter hinauf geht es am Roque de la Viña vorbei. Auf dem letzten Stück verläuft die Strecke neben einem ausgetrockneten, von Kiefernwald umgebenen Bachlauf. Mit dem Mirador de Cascada de la Fondada ist das Etappenziel erreicht. Diesem gegenüber stürzt der schmale Wasserfall Cascada de la Fondada senkrecht an einer Felswand rund 100 Meter in die Tiefe.
Aufstieg zu den Quellen von Hoyo Verde
Wem der Aufstieg bisher nicht gereicht hat und über eine sehr gute Kondition verfügt, kann vom Mirador de la Fondada weiter zu Hoyo Verde wandern. Nach einem leichten Anstieg lädt der untere Teil des Kiefernwaldes von Siete Fuente (»Sieben Quellen«) zu einem ersten Halt ein. Hier bietet ein natürlicher Aussichtspunkt wundervolle Ausblicke auf
die umliegenden Berggipfel und die steilen Felswände. Der Pfad führt in Schlangenlinien weiter bergan zum Aussichtspunkt von Hoyo Verde. Auf der linken Seite öffnet sich die tiefe Schlucht des Barranco de Hoyo Verde.
HINWEIS: Der Weg hinauf zum Hoyo Verde ist infolge des erhöhten Steinschlagrisikos mitunter gesperrt.
Entscheidet man sich gegen den Abstecher zur Cascada de la Fondada und zum Hoyo Verde, erreicht man auf dem ursprünglichen Weg durch das Flussbett des Rio Taburiente die Zona Acampada, den einzigen Zeltplatz in der Caldera. Camper und Wanderer finden hier Toiletten und fließendes Wasser vor. Oberhalb dieses Servicezentrums setzt sich der Weg leicht ansteigend fort. Gelb-weiße Markierungen zeigen den Wanderweg zum Barranco de las Angustias an. So gelangt man in das steile Tal des Rio Almendro Amargo. Der Weg führt nun eine längere Strecke mehr oder weniger steil absteigend durch lichten Kiefernwald. Dieser Wegabschnitt wird El Reventón genannt, was übersetzt so viel wie »übermäßige Anstrengung« bedeutet. Im oberen Teil der Passage hat man immer wieder atemberaubende Ausblicke auf den Roque Idafe, den gegenüberliegenden Pico Bejenado sowie hinein in die Tiefen des Barranco Almendro Amargo.
An der nächsten Weggabelung hat man die Wahl zwischen einer leichten und einer schwierigen Alternative. Letztere ist
ein schmaler Pfad oberhalb des Rio Almendro Amargo und sollte nur von schwindelfreien Wanderern begangen werden, da sie recht steil ist und teilweise nur auf Händen und Füßen bewältigt werden kann. Beide Wege führen nach kurzer Zeit zum Grund des Barranco Almendro Amargo.
Zur Cascada de Colores
Dort, wo Rio Almendro Amargo und Rio Rivanceras zusammenfließen, besteht die Möglichkeit, einen Abstecher zur Cascada de Colores zu machen, dem »Wasserfall der Farben«. Hierzu folgt man einfach dem Lauf des ockergelb schimmernden Rio Rivanceras. So gelangt man nach etwa 20 Minuten zum Wasserfall. Kurz bevor man den Wasserfall erreicht, verengt sich die Schlucht. Die letzte Etappe führt durch das rutschige Bachbett mitten durchs Wasser.
Setzt man die ursprüngliche Wanderung fort, lässt man nach kurzer Zeit das Gelände des Nationalparks hinter sich und kommt zu Dos Aguas, wo der Rio Taburiente und der Rio Almendro Amargo zusammenfließen. An dieser Stelle muss man den Fluss überqueren und das geht – je nach Wasserstand – nur, indem man durch das Wasser watet. Weiter geht es dann auf der rechten Uferseite. Im weiteren Verlauf kommt es zu einem stetigen Wechsel zwischen Wanderpassagen durch das Bachbett und Umgehungen über das Steilufer. Immer wieder muss auch die Bachseite gewechselt werden. Dank der Trittsteine im Fluss bleiben die Füße dabei normalerweise trocken.
Gelb-weiße Markierungen und kleine Steinmännchen zeigen an, wo Streckenpartien oberhalb der Schlucht verlaufen. Am Ende des Barranco de las Angustias findet auch die Wanderung am dortigen Parkplatz, dem Ausgangspunkt der Route, ihren Abschluss.